Auch in diesem Jahr haben Schülerinnen und Schüler der Westerschule wieder ihre bekannten Finkenwerder Hoffnungspäckchen gepackt. Dieses Projekt ist eng an den interreligiösen Unterricht nach RUfa (= Religionsunterricht für alle) gekoppelt und ein fester Praxis-Baustein im Schulkonzept.
Ziel dieses Projektes sind Handlungsorientierung, fachübergreifende Kompetenzen, insbesondere Selbstständigkeit, Gruppenarbeit sowie das Arbeiten mit Kopf, Herz und Hand. Im Religionsunterricht werden die Lernbereiche Barmherzigkeit, Teilen, Mitfühlen, Adventszeit usw. im konkreten gemeinsamen Tun erlebbar. Die Freude der spendenden Kinder ist nicht nur auf das Schenken bezogen, sondern auch auf den Unterricht: Sie erleben, dass er Spaß machen kann, weil sie aktiv mitgestalten, kreativ werden und Verantwortung für ihre Kleingruppe übernehmen – in der großen Gemeinschaft der Westerschule.
Am vergangenen Donnerstag und Freitag brachte Frau Bünger 96 Hoffnungspäckchen zur Sammelstelle. Diese liebevoll gestalteten Pakete werden viele Kinder dieses Jahr in der Ukraine für einen kleinen Moment glücklicher machen. Es sind nicht nur Spielsachen, Süßigkeiten oder wärmende, hübsche Kleidung, die Jungen und Mädchen ein Lächeln ins Gesicht zaubern werden, sondern ganz sicher auch die vielen schönen Bilder und Briefe, die die Kinder aus der Westerschule an sie geschrieben haben.
Im Religionsunterricht wurde viel diskutiert und nachgedacht: Welche Wünsche kann ich aufschreiben? Welches Bild male ich? Welche Farben machen in einem grauen, angstvollen Kriegsalltag glücklich? Soll ich auch etwas von mir und meiner Familie erzählen? Können die Kinder Deutsch oder wer hilft ihnen?
Ein herzliches Dankeschön gilt all den Eltern, die geholfen haben, dass ausreichend Spenden für Kleidung und Hygieneartikel zusammenkamen! Schon im Oktober wurde fleißig gesammelt, damit jedes Paket vollständig bestückt werden konnte. Nach den Herbstferien wurden im Religionsunterricht Briefe geschrieben, Bilder gemalt, Geschenke hübsch verpackt und die Kartons aufwendig von den Tischgruppen gestaltet. Das große Engagement, die kreative Lebendigkeit und die leuchtenden Augen beim Planen und Aufbau unserer Finkenwerder Hoffnungstürme im Kreuzbau bleiben den Kindern und uns als gemeinsames Erlebnis in der Vorweihnachtszeit in Erinnerung.
Mit Sicherheit werden alle beschenkten Kinder spüren, dass sie nicht alleine sind und wir an sie denken – egal welcher Nation, welcher Hautfarbe oder Religion! In den Gesprächen berichteten unsere Schüler*innen, es sei auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz, Dinge zu teilen oder wiederzuverwenden – wie wahr! Andere beschrieben, dass es ein schönes Gefühl wäre, mit Kindern aus anderen Ländern und Kulturen in Kontakt zu kommen, vielleicht auch ein bisschen helfen zu können „als kleiner Mensch“. Hoffnung und Nachdenklichkeit auf diese Weise in beunruhigenden Zeiten zu erleben, sollte uns Erwachsene ermuntern: Einfach tun, statt reden.
Für 2026 wollen wir die gemeinsame Aktion vergrößern, auf unseren Stadtteil anpassen und eine coole Pack-Party – natürlich mit Musik und Naschkram – veranstalten. Das steht für die Dritt- und Viertklässler schon mal fest 🙂
Welch ein schönes Erlebnis zum Jahresende und Impuls für das neue Jahr! In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine friedvolle Adventszeit,
B. Bünger





